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Grimmia crinita Brid. |
Systematik: Grimmia Hedw. / |
Deutscher Name: Mausfell-Kissenmoos
Informationen zu den Fundstellen
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Symbole
- Fragezeichen: Unsichere Bestimmung (cf.-Angabe)
- Kreis: Literatur- oder Geländeangabe
- Minus (-): Streichung einer bekannten Angabe
- Quadrat: Herbarbeleg
Zusätze
- Ausgefülltes Symbol: Zeitraum von 1980 bis heute (Aktuelle Angabe)
- Leeres Symbol: Zeitraum vor 1980 (Altangabe)
- Schrägstrich durch das Symbol: Ortsangabe ungenau (Geographische Unschärfe)
Farben
- Grün: Neufund für Deutschland oder für ein Bundesland
- Rot: Neue oder ergänzende Angaben seit dem Erscheinen des Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
- Schwarz: Angaben aus dem Moosatlas (Meinunger & Schröder 2007)
Grimmia crinita Brid.
Muscol. Recent. Suppl. 1: 95. 1806
Systematik:
Equisetopsida
> Bryidae
> Seligeriaceae
> Grimmiales
> Grimmiaceae
> Grimmia
Deutscher Name: Mausfell-Kissenmoos
Meinunger & Schröder (2007), Bd. 2: Nr. 646
Habitat/Ökologie (Meinunger & Schröder 2007)
In flachen, niedrigen, durch die langen Glashaare grauschimmernden Rasen, oft mit Kapseln und dann im Gelände sofort kenntlich. Wärmeliebende, submediterrane Art auf weichem Kalkgestein, im Gebiet ganz überwiegend auf etwas angewittertem Mörtel älterer Mauern, nur sehr selten an natürlichen Felsstandorten. Meist in Gesellschaft von Tortula muralis, Grimmia pulvinata, G. orbicularis, Orthotrichum anomalum, Didymodon rigidulus, an frischeren Stellen Homalothecium sericeum. Die Standorte sind meist sonnig und in südliche Richtungen exponiert. Soziologische Angaben in: Ahrens (1992; 2002); Oesau (1995); Marstaller (1984b); Hübschmann (1967).
Verbreitung (Meinunger & Schröder 2007)
Hauptverbreitung in den Weinbaugebieten in Rheinhessen, Nordbaden und in Unterfranken. Sonst vereinzelt und selten im wärmeren Hügelland, steigt aber vereinzelt bis über 700 m Höhe auf: MV: 2134/2 Auf Kalkbewurf einer abgebrochenen Mauer bei Wismar, Brockmüller (1870); Warnstorf (1906); Reimers (1941). Der Standort passt ausgezeichnet zu dieser Art, die bei Loeske (1913) geäußerten Zweifel haben keine sachliche Grundlage. BB: 3544/4 Mauerkalk eines künstlichen Wasserfalles in Glienicke, Warnstorf (1906). Reimers (1941) äußert Zweifel und vermutet eine Verschleppung, bei Schaepe (1986) und Klawitter et al. (2002) wird der Fund anerkannt. NB: 4429/2 Auf Kalkmörtel der Klosterruine Walkenried, Loeske (1903). ST: 4336/1 auf Zechsteingipsasche über der Georgsburg, Zschacke (1908), einer der ganz wenigen Fundstellen im Gebiet an einem natürlichen Standort, hier von Marstaller (1984b) bestätigt; 4836/2 Weinbergsmauern bei Naumburg, Röll (1915). NW: 5308/2 Burg Godesberg, Düll (1980); 4519/3 Zechsteinkalkfelsen am Margarethenhoftälchen N Leitmar, 04.05.1951, leg. Pitz, Beleg in GOET, det. C. Schmidt, in F. Koppe (1977, 1. Nachtrag: 87) fälschlich als Schistidium anodon veröffentlicht. HE: Nur ältere Angaben: Grimme (1936); Düll (1994). TH: Meinunger (1992); 4429/2 Katzenschwanz SO Obersachswerfen, Massenbestand, 2005, R. Marstaller (in litt.). SN: Nur im warmen Elbtal um Dresden: Riehmer (1925); Neubestätigungen: B. Haisch (!), Müller & Reimann (1998–1999); F. Müller (2004). RP, SL: In den rheinhessischen Weinbaugebieten verbreitet, Oesau (1995; 2001a; 2003), sonst selten: Hübschmann (1967); Düll (2000); Caspari (2004); Lauer (2005). BW: In den wärmeren Gebieten zerstreut, im Jura bis 730 m, Nebel & Philippi (2000); Ahrens (2002); M. Preussing (in litt.). BY: Zerstreut in den mainfränkischen Weinbaugebieten, sonst selten in Nordbayern, im Bayerischen Wald und an der Donau. Ältere Angaben Walther & Molendo (1868); Familler (1911, 1913); Kükenthal (1954); Düll (1994). Neuere Funde: 5825/4 Ruine Trimburg (!!); 6025/2 Mauer in Arnstein, 1993 (!!); 6028/2 Friedhofsmauer an der Kirche N Eschenau, 13.05.2000, LM; 6123/2, M. Reimann; 6123/4 Triefenstein, Mauer, 15.04.1999, LM; 6125/3, 6225/1+2 mehrfach in Würzburg, besonders an Mauern der Festung Marienberg, M. Reimann, L. Meierott; (!!); 6227/4 an der Friedhofsmauer in Iphofen (!!); 5936/1 an der Ruine Stein, E. Maier & R. Lübenau; 6943/2 Burg Neunußberg, 700 m, 18.06.1993 (!!).
Bestand und Gefährdung (Meinunger & Schröder 2007)
Die Art kommt meist nur in kleinen Beständen vor, größere Vorkommen sind sehr selten. Die meisten Fundstellen befinden sich auf Mörtelmauern: Oesau (in litt.), ein heute nur noch selten verwendeter Baustoff. Vorkommen auf Beton sind bislang unbekannt. In den Hauptverbreitungsgebieten ist die Art als gefährdet zu betrachten: RL 3. In den übrigen Gebieten ist sie sehr selten, vielfach verschollen und insgesamt mit RL 1 zu bewerten.